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  • AutorenbildLeonie Meil

Diäten, Stoffwechsel und ausgewogene Ernährung: Wie du deinen Körper richtig verstehst

Du möchtest abnehmen und hast dich schon reichlich im Internet über mögliche Diätformen informiert? Du weißt nicht, wie man nun am besten abnimmt und worauf es bei einer gesunden Ernährung ankommt? Im Folgenden habe ich dir ein paar Aspekte aufgelistet: zum einen wie es mit dem Energieverbrauch und Stoffwechsel aussieht und zum anderen 2 Diäten, welche zur Zeit voll im Trend liegen.



Wie du tatsächlich deinen Stoffwechsel ankurbeln kannst!

Der Stoffwechsel ist ein komplexer Vorgang im Körper, bei dem Stoffe ab-, auf- oder umgebaut werden. Stoffwechselprozesse laufen in einer Reihe von aufeinander abgestimmten Schritten und halten die Funktionen des Körpers aufrecht. Stoffwechselerkrankungen haben weitreichende Auswirkungen, da sie die Zahnräder dieser Prozesse stören.

Die Behauptung, den Stoffwechsel "anzukurbeln" oder "anzuregen", ist oft mit Produkten verbunden, die als Wundermittel beworben werden. Doch der Stoffwechsel kann nicht einfach von selbst "einschlafen" oder durch ein einzelnes Nahrungsergänzungsmittel aktiviert werden. Solche Aussagen sind oft irreführend und unrealistisch.

Es gibt verschiedene Faktoren, von denen die Stoffwechselaktivität und der Energieverbrauch abhängen:

  1. Alltagsbewegung: Die Bewegung im Alltag hat einen wesentlichen Einfluss auf den Energieverbrauch. Je aktiver man ist, desto mehr Energie wird verbraucht. Viele Menschen haben jedoch aufgrund sitzender Berufe einen geringen Aktivitätslevel, was zu einem niedrigen Energieverbrauch führt. Um mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren, kann man z.B. weiter vom Zielort parken, die Treppe statt den Aufzug nehmen oder regelmäßige Spaziergänge machen.

  2. Muskulatur: Die Muskelmasse beeinflusst den Stoffwechsel stark. Je mehr Muskeln man hat, desto mehr Energie verbrennt der Körper. Muskeln können jedoch nicht einfach mit Tabletten oder Pulvern aufgebaut werden, sondern erfordern Training, vorzugsweise Krafttraining.

  3. Ausdauersport: Eine Kombination aus Krafttraining und Ausdauersport fördert die Durchblutung und regt das Herz-Kreislaufsystem an. Die Art der Bewegung ist dabei weniger wichtig als die Regelmäßigkeit. Ausdauersport hat viele Vorteile, wie die Anregung der Verdauung und Durchblutung.

  4. Schilddrüse: Eine Unterfunktion der Schilddrüse kann den Stoffwechsel verlangsamen. Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion sind Gewichtszunahme, Haarausfall, Verdauungsprobleme und Müdigkeit. Bei Verdacht auf eine Schilddrüsenunterfunktion sollten die Schilddrüsenhormone im Blut kontrolliert werden.

  5. Diätgeschichte: Crashdiäten mit sehr niedriger Kalorienzufuhr können den Stoffwechsel drosseln, indem der Körper Muskelmasse abbaut und den Energieverbrauch verringert. Nach einer solchen Diät kann es zu Heißhungerattacken kommen, da der Körper denkt, er müsse sich auf eine weitere Hungerperiode vorbereiten. Dies kann zu Gewichtszunahme führen, vor allem in Form von Fettmasse. Durch wiederholte Diäten kann der Energieverbrauch langfristig verringert werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Stoffwechsel von vielen Faktoren beeinflusst wird und nicht einfach durch Wundermittel oder Sprüche wie "Stoffwechsel anregen" verändert werden kann. Eine aktive Lebensweise, regelmäßiges Training und eine ausgewogene Ernährung sind wichtige Aspekte, um den Stoffwechsel und den Gewichtsverlust zu unterstützen.



Intervallfasten (16:8) - was hat es damit auf sich?

Intervallfasten, wie zum Beispiel die 16:8-Methode, erfreut sich großer Beliebtheit und wird als sichere Methode zur nachhaltigen Gewichtsabnahme und zum Anti-Aging beworben. Beim Intervallfasten werden regelmäßige Fastenperioden mit Essensphasen kombiniert. Es gibt verschiedene Formen des Intervallfastens, wie das 16:8-Fasten, das Dinner Cancelling oder das 5:2-Fasten.

Die Idee hinter dem Intervallfasten basiert auf der Autophagie, einem Prozess der Zellreinigung und -erneuerung. Beim Fasten werden körpereigene Ressourcen genutzt, um Energie zu gewinnen und abgestorbene Zellbestandteile abzubauen. Dieser Prozess wird durch das Intervallfasten gefördert. Es gibt Hinweise darauf, dass Intervallfasten positive Auswirkungen auf bestimmte Gesundheitsmarker haben kann, wie z.B. die Verbesserung der Glukose-Toleranz.

Allerdings gibt es bisher keine eindeutigen wissenschaftlichen Belege dafür, dass Intervallfasten effektiver ist als andere Ernährungsformen. Studien zur langfristigen Wirkung und zu möglichen Nebenwirkungen fehlen größtenteils. Die Deutsche Gesellschaft der Ernährung (DGE) hat sich zwar positiv zur Methode geäußert, spricht aber aufgrund der begrenzten Datenlage keine eindeutige Empfehlung aus.

Es gibt einige potenzielle Nachteile des Intervallfastens. Zum einen wird oft vernachlässigt, dass eine ausgewogene Ernährung auch während der Essensphasen wichtig ist. Zudem kann Intervallfasten bei Personen im gebärfähigen Alter zu Zyklusstörungen führen. Auch Menschen mit Essstörungen, niedrigem Körpergewicht, Schilddrüsenunterfunktion, Nebennierenschwäche, Kinderwunsch, während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei physischen und psychischen Belastungen sollten vom Intervallfasten absehen.

Ein weiterer Nachteil ist, dass Intervallfasten dazu führen kann, dass das Vertrauen in das eigene Hunger- und Sättigungsgefühl verloren geht. Zudem kann es die Spontanität beim Essen beeinträchtigen und ein essgestörtes Verhalten fördern.

Ich erlebe immer wieder Klient*innen, die mit dem Intervallfasten nicht zurecht kommen. Der Alltag schaut eben oft anders aus, als entspannt aufzuwachen, ein Morning-Yoga-Workout zu machen und dann gemütlich spazieren zu gehen. Wer Leistung bringen will, muss dem Körper eben auch Energie geben!

Es ist wichtig, dass jeder Mensch individuelle Bedürfnisse hat, und daher gibt es keine "one-size-fits-all" Methode. Es ist ratsam, auf die Signale des eigenen Körpers und auf eine insgesamt ausgewogene Ernährung zu achten. Vor allem bei hormonellen Ungleichgewichten oder anderen gesundheitlichen Problemen sollte man vorsichtig sein und professionellen Rat von einer qualifizierten Ernährungsberaterin einholen!



Wissenswertes zum Thema Keto Diät

Die ketogene Diät ist ein Trend, bei dem man wenig Kohlenhydrate isst und viel Fett konsumiert. Sie kann bei bestimmten medizinischen Indikationen, wie bei einer Epilepsie, helfen. Für gesunde Menschen ist sie jedoch nicht empfehlenswert, da sie zu Nährstoffmängeln und anderen gesundheitlichen Problemen führen kann. Die Einnahme von exogenen Ketonen als Nahrungsergänzung kann den Ketonspiegel im Blut erhöhen, aber Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden und Dehydrierung sind möglich. Die langfristigen Auswirkungen sind noch nicht ausreichend erforscht. Es ist auch bekannt, dass die ketogene Stoffwechsellage die Stresshormone ansteigen lässt - vor allem Cortisol und Adrenalin. Zu viele Stresshormone können auf Dauer schädlich sein und zu verschiedenen Gesundheitsproblemen führen. Besonders bei menstruierenden Personen kann ein zu hoher Spiegel an Stresshormonen zu Zyklusstörungen führen. Da auch der Ballaststoffanteil bei der ketogenen Ernährung niedrig ist, sind Darmbeschwerden möglich.



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